Freitag war mein letzter Tag auf der GamesCom 2014, da es mir am Wochenende einfach zu voll ist. Auch war heute die letzte Chance für Pressetermine, da die Business Area nur noch heute geöffnet war. So hatte ich heute auch wieder ein paar Termine und ich habe auch so noch versucht einiges zu schaffen. Beispielsweise habe ich zwar bereits in Teil 1 ausführlich über EA Titel berichtet, einige Informationen habe ich allerdings erst am Freitag sammeln können, da ich vorher keinen Termin im EA Pressebereich hatte. Das läuft 2015 hoffentlich besser.
Bereits gestern war ich in der Vorstellung von „Hellraid„, welches von Techland entwickelt wird. Im Vorfeld war ich sehr gespannt, von der Vorführung dann allerdings doch sehr enttäuscht. Das Spiel hat einige gute Ansätze im Bereich Rollenspiel. Auch hier kann man seinen Charakter entwickeln, ist allerdings nicht auf steife Skillbäume festgelegt. Vielmehr hat man hier ein großes Netz, fängt in der Mitte an und von jedem Punkt zweigen einige weitere ab die man von dort aus wählen kann. Daraus ergeben sich weit verzweigte Skill Möglichkeiten die wohl von Spieler zu Spieler anders aussehen könnten. Auch die Möglichkeit seine Waffen zu verbessern ist gut durchdacht und das man diesen am Ende sogar eigene Namen geben kann ist sicherlich auch ein Anreiz. Mein Hauptproblem ist die reine Ego-Perspektive, da ich diese einfach nicht mag. Man kommt sich immer vor wie ein Typ der nur Oberarme hat und seine Waffen daher immer direkt vor dem Gesicht hält. Klingt komisch, aber wie sollte sich die Perspektive sonst erklären lassen? Aber gut, wer diese Perspektive mag und auf blutige Horror-Atmosphäre steht, für den ist das Spiel sicherlich geeignet.
Die Pause bis zu meinem nächsten Termin habe ich mit „Nosgoth„, welches aktuell in der Closed Beta ist, genutzt. Hier war die Schlange sehr kurz und man musste maximal 20 Minuten warten. Das war doch mal was! Das Spiel selbst hat dann sogar sehr viel Spaß gemacht. Kurz gesagt geht es um den alten Krieg zwischen Menschen und Vampiren. Damit sind auch schon die beiden Gruppen genannt die man spielen kann. Sehr erfrischend in der Demo war, das man erst eine Runde in der ersten und dann noch eine zweite Runde mit der anderen Fraktion gespielt hat. So konnte man beide kennen lernen und sich sein Urteil bilden. Die Gruppe der Vampire konnte dabei einiges an Fähigkeiten wie z.B. fliegen oder auch an Wänden hochklettern einsetzen. Die Menschen zogen dafür mit ausgereiften Waffen in den Kampf, so das beide Gruppen ihre Vorteile hatten und diese auch durchaus nutzen konnten. Im Kampf selbst kam ich mir wie in einem PVP Hack ’n Slay vor, das allerdings aufgrund der Fähigkeiten und der Art und Weise wie gespielt wurde bzw. wie die Arena gestaltet war, sehr großen Spaß gemacht hat. Zur Beta habe ich mich jedenfalls mal angemeldet und hoffe auf weitere Schlachten.
Im Anschluss habe ich mir „Lords of the Fallen“ angesehen und war sehr froh diesen Pressetermin wahrgenommen zu haben. In Halle 9 hatte ich das Spiel bereits ausprobiert. Dort stand man ohne jegliche Vorwarnung vor einem Endboss, hatte keinerlei Erklärung und kaum eine Chance. Das Spiel machte keinen Spaß und ich war schnell wieder weg vom Stand. Im Pressebereich jedoch habe ich meine Meinung nochmal überdacht. Dort habe ich das Spiel als ein Rollenspiel in Mittelalterlicher Umgebung kennen gelernt. Hier stand zudem ein Entwickler neben mir der mir zum einen den Skillbaum kurz erklärt hat und zum anderen im Kampf kleine Tipps gegeben hat. Woher sollte ich sonst, ohne das Spiel bis dahin selbst gespielt und das angeblich einstündige Tutorial durchgemacht zu haben wissen, das man erst eine Urne zerstören muss da sich das Monster ansonsten ständig selbst heilt. So waren die ersten Gegner nicht mehr das große Problem und ich stand vor einem anderen großen Boss. Dieser hatte ganz klar seine Tücken und auch die gut gemeinten Tipps vom Entwickler haben mir nicht wirklich geholfen. Ich habe meinen Helden einfach nicht selbst entwickelt und seine Skills an meine Spielweise angepasst. Dennoch muss ich nach der Pressevorführung zwei Dinge klar sagen. Die öffentliche Demo war abschreckend, das Spiel selbst ist aber gut und steht definitiv auf meiner Wunschliste.
Auch bei DeepSilver war ich heute und habe mir eine Vorführung von „Dead Island 2“ (2015) angeschaut. Dieses mal spielt man in Kalifornien, man hat also wunderbaren Sonnenschein und massenhaft Zombies. Diese gilt es natürlich möglichst abzuschlachten, denn dafür ist man schließlich extra nach Kalifornien gekommen. Zur Verfügung stehen dem Spieler dafür vier verschiedene Charaktere von denen bisher nur der Berserker und der Speeder bekannt sind. Der Bersi haut natürlich einfach kräftig drauf, der Speeder hingegen ist schneller und mag flinke Klingenwaffen. Das Spiel selbst ist ganz im Trend eine Openworld und die Entwickler haben versprochen das man auch Tourismus Attraktionen besuchen können wird. Auch NPCs haben eine größere Rolle im Spiel bekommen, so steht dem NPC Max auch eine sehr sympatische wenn auch ängstliche Katze zur Seite. Um diese Katze so realistisch wie möglich zu gestalten, haben die Entwickler sogar die Bewegungen und Emotionen einer echten Katze mittels Motion Capture digitalisiert. Das ist bisher einzigartig und darauf war man in der Präsentation auch stolz und zeigte ein Foto davon. Alles in allem ist Dead Island wie schon sein Vorgänger ein wunderbares Haudrauf und Splatter Spiel aus der Egoperspektive. Fans des ersten Teils werden den Nachfolger lieben.
Als letzte große Vorstellung stand auf meiner Liste heute „The Witcher 3: Wild Hunt„, welches am 24. Februar 2015 erscheinen soll. Die Entwickler haben sich sehr viel Zeit gelassen und sehr viel Liebe in ihre Openworld gesteckt. Diese, das konnte man in der Präsentation sehr deutlich sehen, ist wirklich gewaltig und man wird Stunden damit verbringen können sich einfach nur umzusehen oder einfach geradeaus zu reiten. Ja richtig gelesen, Geralt wird dieses mal reiten können und auch eine Schnellreise Funktion wird ihm zur Seite gestellt mit der er einmal entdeckte Orte erneut aufsuchen kann. Ansonsten wäre die Welt einfach zu gewaltig und wie in der Vorstellung immer wieder angesprochen und auch deutlich sichtbar, sehr detailliert. Die Leveldesigner haben alles einzeln und manuell gesetzt, das hat zwar viel Zeit gekostet, aber auch zu einer einzigartigen detaillierten Welt geführt. Da ich gerade über neues spreche, Geralt wird auch eine neue Waffe in Form einer Armbrust bekommen. Diese leistet wirklich gute Dienste, wenn es um fliegende Gegner geht. Mit der Armbrust kann man solche Gegner entweder direkt vom Himmel holen, oder zumindest verletzen und dann der Blutspur folgen, welche sich mit den Hexer-Fähigkeiten leicht aufspüren lässt. Natürlich gibt es neben der Hauptquest in einer derart großen Welt auch massenhaft anderweitige Abwechslung. Die Entwickler versprechen über 100 Stunden Spielspaß und das glaube ich ihnen nach der Vorstellung gerne. Sicher ist, die Fans werden das Spiel lieben und bestimmt bin ich nicht der einzige, der es bereits vorbestellt hat. Fakt ist auch, das ich die Leute von CD Projekt Red auf der GamesCom vermissen werde. Sie sind durch die Bank sympatisch und bei jeder Präsentation gibt es durch Situationskomik viel Gelächter. Die Leute da lieben ihren Job scheinbar wirklich.
Die GamesCom endet für mich nach drei anstrengenden Tagen, für alle anderen werden Samstag und Sonntag noch sehr anstrengende und volle Tage werden. Am Ende werden über 335.000 Besucher die Messe besucht haben und sich viele Spiele angesehen haben. Interessant finde ich, das viele tot gesagte Genres plötzlich wieder groß werden und massenhaft bedient werden. Mal schauen ob 2015 wieder Adventures zu sehen sind? Der Veranstalter und seine Security haben die Besucherströme in diesem Jahr besser und vor allem früher gelenkt als im letzten Jahr und so kann man von einer sehr gelungenen Messe sprechen. Der Termin für 2015 steht natürlich bereits fest und so werden Zocker, Presse und Entwickler sich vom 05. bis 09. August 2015 wieder in Köln treffen und ihr gemeinsames Hobby leben. Manche etwas mehr als andere, denn auch die Cosplay Szene rund um die GamesCom wird von Jahr zu Jahr größer und einzigartiger. Das Foto hier entstand am Nordeingang wo sich die Cosplayer seit Jahren treffen. Ich freue mich in jedem Fall bereits auf 2015 und werde sicherlich wieder vor Ort sein und im Anschluss berichten.