Das XI. Amphi Festival 2015 fand erstmals im „Amphi Eventpark“ in Köln statt. Dieser Eventpark umfasst die Lanxess Arena, die umliegende Fläche und das Hänkelmännchen. Dafür wurde das gesamte Gelände umzäunt und der Einlass fand direkt hinter dem Parkhaus statt. Das Parkhaus war für Besucher des Amphi Festivals von Samstag bis Sonntag kostenlos, was die Parksituation sehr entspannt hat. Auch haben so einige in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Auto lieber stehen lassen, was sicherlich auch vernünftig war.
Es gab insgesamt drei Bühnen, die große Hauptbühne in der Lanxess Arena selbst, die kleine Orbit Bühne und die Greenstage waren beide draußen und Open Air. Diese beiden Bühnen konnte leider am Samstag nicht bespielt werden, da aufgrund einer Unwetterwarnung die Behören alles unter freiem Himmel verboten haben. So durften draußen weder die vielen Händler, noch die Gastonomie und erst recht nicht die Bühnen geöffnet und genutzt werden. Dank der Lanxess Arena mit ihren über 18.000 Sitzplätzen, einem gigantischen Stehbereich und den vielen Möglichkeiten in den Katakomben, Gängen, Treppen, … musste das Amphi Festival im Gegensatz zu so manch anderem Festival an diesem Wochenende aber nicht gänzlich abgesagt werden. Das Programm wurde angepasst, die Umbaupausen verkürzt und am Sonntag wurde auf allen Bühnen so früh wie irgend möglich angefangen um Künstlern und Besuchern das best mögliche Amphi Festival zu bieten. Ein Lob an den Veranstalter.
So kam es auch, das bereits in den frühen Stunden am Samstag, die große Bühne bespielt wurde und auch schon viele Fans dort waren. Manche Bands dürften deutlich mehr Publikum bekommen haben, als wenn alle Bühnen geöffnet gewesen wären. Der Stimmung war das sehr zuträglich und so wurde bereits ab 10:30 ausgelassen gefeiert und getanzt.
Kleine Notiz aus dem Backstage …
Viele Besucher waren nicht gerade begeistert, das die Bühnen geschlossen bleiben mussten. Allerdings war diese Situation auch für die Künstler nicht einfach. Mir wurde zugetragen, das so manche Künstler sich Backstage gegenseitig Trost zusprechen mussten, da sich viele auf den Auftritt gefreut hatten, dieser nun aber nicht statt finden konnte. Auch die Kollegen von der Presse waren teilweise etwas unschlüssig und saßen im VIP Bereich herum. Sie waren auf 3 Bühnen eingestellt und somit mit zu vielen Kollegen angereist. Auch die gerne fotografierte Flaniermeile ist am Samstag ausgefallen, was so manchen Fotographen ein kleines Tränchen in die Augen getrieben hat.
Die offizielle Eröffnung des Amphi 2015 machte Schöngeist, auch wenn durch Programmänderung bereits eine Band davor gespielt hatte. Timur freute sich sehr über die bereits so volle Halle und die Stimmung. Das merkte man bei seinen kurzen Moderationen, aber auch am Auftritt und der Performance selbst. Die Band genoss die Stimmung und die riesige Arena sichtlich. Viel zu kurz war der Auftritt für so manchen Besucher, aber auf Festivals lässt der Zeitplan Zugaben nun mal nicht zu.
Etwas später habe ich mich noch mit Timur für ein Interview getroffen. Dieses werde ich Euch nach Ausstrahlung auf Radio Schlag-Fertig zur Verfügung stellen.
Nach einer kurzen Pause und voll im Zeitplan starteten die zwei Jungs von Chrom ihr Programm und sorgten mit ihren elektronischen Klängen schnell wieder für Stimmung. Auch sie kamen in den Genuss einer gut gefüllten und Feierwütigen Halle.
Aufgrund der Sperrung des Open Air Bereiches, wurde im Laufe des Tages das Programm ein wenig angepasst. Schnell war klar, das X-RX in die Halle verlegt wurde und natürlich auch das einige Zeiten angepasst werden mussten.
Etwas enttäuschend aus meiner Sicht war das EBM Urgestein DAF. Nach meinem Geschmack haben seine Lieder für die heutige Zeit zu wenig Text. Auch konnte man beobachten wie die Menge vor der Bühne von Lied zu Lied ruhiger wurde und schließlich nur noch still da stand. Gabi Delgado-López selbst hat während seines Auftritts gute 10 Liter Wasser auf dem Bühnenboden verteilt, da er sich nach jedem Song einen Großteil der Flasche über den Kopf kippte. Nach ihm wurde also nicht nur umgebaut, sondern auch gewischt, damit die Bühne für die nächste Band wieder so gut wie möglich trocken gelegt war.
The Birthday Massacre, konnte die Stimmung in der Halle allerdings sehr schnell wieder heben. Die kanadische Band heizte den Feierwütigen wieder ordentlich ein und brachte die Halle erneut zum beben.
Am Sonntag war dann endlich der komplette Außenbereich geöffnet. Die Händler konnten ihre Läden öffnen und die kaufwütigen Massen konnten sich auf mehr als nur ein Gebäude verteilen. So mussten dieses nicht erneut zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden. Auch die Gastromonie zeigte heute ihre gesamte Vielfalt, so das wirklich für jeden Geschmack etwas dabei war. Und last but not least, die Flaniermeile war endlich eröffnet und so konnten auch die darauf spezialisierten Fotographen auf die Pirsch gehen.
Auf dem Programm für Sonntag standen unter anderem Bands wie Oomph!, der für seine Shows bekannt ist und natürlich nicht enttäuscht hat. Auch wurden heute allen Bühnen so früh wie irgendmöglich bespielt, um möglichst viele Bands vom Vortag noch nachholen zu können. In der Lanxess Arena begann das Programm bereits um 10:30 und die beiden Bühnen im Außenbereich starteten nahezu pünktlich um 12:00. Früher durfte Open Air leider nicht gestartet werden.
Ich selbst habe mir heute, etwas angeschlagen, leider nicht wirklich viele Auftritte angesehen. Dafür entschuldige ich mich bei allen Lesern und werde in Zukunft eine weitere Übrenachtung einplanen, damit alles etwas entspannter wird.
Erwähnenwert ist aber in jedem Fall der Auftritt der Band Stahlmann. Diese wurden als erste Band des Festivals aus dem Bereich „Neue Deutsche Härte“ angekündigt und sie wurden von vielen Fans bereits erwartet. Im Laufe des Auftrittes lockte der Sound weitere Besucher in die Halle und so füllte sich der Stehbereich noch deutlich.
Alles in allem läßt sich sagen, das XI. Amphi Festival im neuem Amphi Eventpark hat seine Taufe gut überstanden. Das neue Gelände bietet eine ganze Reihe an Vorteilen, die alleine damit anfangen, dass das Festival nicht abgesagt werden musste. Auch gab es wohl noch nie so viele Toiletten, Gastromonie und überdachten, klimatisierten Platz. Manche Besucher trauerten dennoch der Nähe zum Rhein und der Strandbar nach, die sie in den vergangenen Jahren so lieb gewonnen hatten. Auch die Nähe zum Rheinpark war leider nicht mehr gegeben, in den sich viele für eine kleine Pause zurück gezogen haben. Aber wie immer im Leben gibt es eben Vor- und Nachteile. Meiner bescheidenen Meinung nach, haben die Vorteile aber dennoch gewonnen.