Entwickler Quantic Dream, bekannt beispielsweise durch Beyond: Two Souls, hat mit seinem neusten Spiel Detroid: Become Human an seine Story Telling Games angeknüpft. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail und vielen Schauspielern beim Motion Capture wurde dieses Spiel in Szene gesetzt. Die Schauspieler hatten natürlich damit zu kämpfen, das eben nicht nur eine Handlung abgearbeitet werden musste, sondern jede noch so bekloppte Aktion der Spieler irgendwie beantwortet werden wollte. Das waren doch etwas andere Herausforderungen, als die Damen und Herren ansonsten gewohnt sind.
Das allerdings gibt auch schon eine der großen Stärken des Spieles wieder. Das Spiel kann ohne Probleme mehr als einmal gespielt werden, da sich die Geschichte anhand der Entscheidungen des Spielers verhält und weiter erzählt wird. Klar das große und ganze wird bleiben, dennoch gibt es derart viele Unterschiede, das es sich um eine ganz andere Erzählung handeln könnte. Ich selbst habe bisher zwei komplette Durchläufe hinter mir und bin sicher, das weitere folgen werden.
Detroid: Become Human erzählt eine Geschichte in nicht mehr allzu ferner Zukunft. Roboter, also Androiden, sind im Weltbild angekommen und völlig normal. Unbeliebte oder anstrengende Jobs werden vornehmlich von Androiden übernommen. Allerdings auch ganz normale Alltagsaufgaben wie aufräumen, waschen, Kinder erziehen wird den künstlichen Menschen überlassen. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und viele haben ihren Job durch die neuen Roboter verloren. Daher gibt es natürlich nicht nur Fans der Androiden, sondern eben auch Gegner. Natürlich gelten die üblichen Roboter-Gesetze. Kein Roboter darf einem Menschen schaden und alle Befehle der Menschen sind zu befolgen. Leider gehören dazu auch gewaltsame Befehle und teilweise werden die Androiden auch missbraucht. Sei es für Gewalt oder auch sexuelle Fantasien.
Eines Tages entsteht im Programm eines Androiden eine Ungereimtheit, ein Bug könnte man sagen. Der Android wird sich seiner selbst bewusst und möchte nicht mehr stillschweigend erdulden was mit ihm geschieht. Er möchte Leben.
Hier setzt Detroid: Become Human an und der Spieler schlüpft zu Anfang in die Rolle eines Androiden Ermittlers, welcher die Polizei unterstützen und die Vorfälle mit Androiden untersuchen soll. Natürlich im Auftrag der Firma CyberLife, welche die Androiden herstellt und verkauft. In dieser Rolle findet man sich in einer Geiselnahme wieder. Ein Haushalts Roboter hat das Kind der Familie als Geisel genommen. Nach und nach untersucht man den Tatort und findet heraus, das Kind und Roboter sich eigentlich sehr nahe standen. Der Vater allerdings, wollte ein weibliches Nachfolgemodell bestellen. Da sind dem Roboter, welcher sich plötzlich mit seiner nahenden Aussortierung und damit Abschaltung konfrontiert sah, die Sicherungen durchgebrannt.
Im Laufe des Spieles schlüpft man in verschiedene Rollen und Androiden. Die Geschichte wird dadurch aus mehreren Blickwinkeln erzählt. Jede Entscheidung die man in diesen Rollen trifft, will gut überlegt sein, denn jede Entscheidung hat Konsequenzen für alle weiteren Geschehnisse. Am Ende eines Kapitels zeigt das Spiel einem dann auf, welche Entscheidungen man getroffen hat und wo auf dem Strang der Geschichte man damit Abzweigungen genommen hat. Der Spieler kann also jederzeit nachvollziehen, wo er das nächste mal vielleicht eine andere Entscheidung treffen möchte um eine andere Seite der Geschichte kennen zu lernen.
Die Grafik und eben auch das grandiose Motion Capturing unterstreichen die Liebe, welche die Entwickler zu ihrem Werk haben. Dadurch wirkt die Welt durchgehend stimmig und lebendig. Es macht Spaß sich auch ein wenig abseits der Wege umzusehen und die Kleinigkeiten zu entdecken, welche die Welt schmücken. Der einzige kleine Wehmutstropfen ist vielleicht, das während der Zeit, welche der Spieler für seine Entscheidungen hat, das Spiel abbremst oder teilweise sogar einfriert. Allerdings muss man dem Spieler eben auch Zeit zum reagieren geben und da ist abbremsen der Spielewelt wahrscheinlich mit die sinnvollste Lösung.
Fazit: Ich persönlich bin ein großer Fan von Story Spielen die auf unterschiedliche Entscheidungen auch wirklich unterschiedlich reagieren. Daher hat mich Detroid: Become Human seit der ersten Vorstellung interessiert und seit der ersten Demo gefesselt. Wer solche Spiele mag, dem sei es ans Herz gelegt. Wer allerdings viel Action sucht und möchte, für den ist dieses Spiel wohl nicht das richtige. Alles in allem aber definitiv gut angelegtes Geld das sich die Entwickler wirklich verdient haben.